Konsil- und Liaisondienst
Ein Konsil beinhaltet eine fachbezogene Beratung bei einem Patienten und/oder dessen Eltern bei psychosozialen Belastungen und/oder seelischen Problemen auf einer pädiatrischen oder anderen Station. Häufig geht es dabei auch um nicht organisch bedingte, funktionelle, körperliche Beschwerden mit psychosomatischer Entstehungsgeschichte.
Definitionen: |
Funktionen:
1. Diagnostik, Aufklärung, Empfehlungen bezüglich des weiteren Vorgehens, ggf. Beratung / Begleitung des behandelnden Teams (Liaisonarbeit)
2. Verstehen der Störung samt Ursachen und Krankheitsentwicklung, Aufklären der betroffenen Kinder / Jugendlichen und Eltern / Betreuer als wichtiger erster Schritt i. S. von „krankhaftes“ Verhalten hat Ursachen und ist verständlich, längerfristig aber dysfunktional und entwicklungshemmend.
Die Prävalenz (Häufigkeit des Auftretens) psychischer Auffälligkeiten bei Kindern liegt in der „Normalbevölkerung“ bei ca. 22 % (laut KIGGS / RKI, 2007). In einer klinisch erkrankten Patientenpopulation ist von einer erhöhten Rate auszugehen.
Die Zahl durchgeführter Konsile hat sich von 2007 – 2010 mehr als verdoppelt, gegenüber 2004 gar mehr als verdreifacht, wobei die Zahl der Anfragen noch deutlich höher lag. Neben einer diagnostischen Einordnung werden konkrete Empfehlungen und Ansprechparter(inn)en benötigt, bei der Suche nach Hilfs- und Veränderungsmöglichkeiten (Psychotherapie, KJP-Diagnostik und Behandlung, Jugendhilfe, Schule …).
In einzelnen Bereichen (z. Zt. Onkologie & Endokrinologie) besteht ein weiterreichender Liaisondienst.